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Faszination Fliegen

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Eine Lichtung mitten im Wald. Es ist neblig, man kann kaum sehen. Einzelne Schneeflocken fallen vom Himmel herab. Eine weiß-graue Winterlandschaft. Hier oben auf dem Hügel, mit Blick hangabwärts, sind die eisigen Temperaturen besonders zu spüren. Die kalte Luft weht einem in das Gesicht und das Rauschen des Windes durchbricht die Stille, die hier herrscht.

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Tim wollte eine Sportart richtig machen. Er hat sich für Skispringen entschieden. Draußen an der frischen Luft zu sein, das findet Tim besonders schön an seinem Sport. Bei einem richtig guten Sprung fühlt er sich frei und schwerelos. Bei seinem weitesten Sprung flog er 201 Meter. Dabei kam er dem Gefühl zu fliegen ziemlich nahe.

 

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Den Traum vom Fliegen – am liebsten in winterlicher Kulisse – den hatte Tim schon früh. Dabei war er noch nie zuvor auf Skiern gestanden. Mit 6 Jahren in Willingen angefangen, ging er ab der fünften Klasse auf ein Sportinternat in Oberhof. Um das zu ermöglichen, zog seine gesamte Familie mit ihm um.
Hier merkte Tim, dass das Springen mehr als nur ein Hobby für ihn ist. Und das alles, weil ihn damals der Skispringer Sven Hannawald im Fernsehen beeindruckte.

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Falls es mit dem Springen irgendwann nicht mehr funktionieren sollte, kann Tim zur Bundespolizei. Da ist er seit 2014 in der Sportfördergruppe und macht von März bis Juli eine Ausbildung. Die Wochenenden verbringt er oft bei Wettkämpfen in ganz Deutschland. Die restliche Zeit des Jahres trainiert er abwechselnd auf der Schanze und in der Sporthalle. Vor allem seine Oberschenkel und Sprunggelenke sind dabei wichtig. Muskeln baut er nur dort auf, wo es notwendig ist, denn Tim will so wenig wie möglich wiegen. Beim Fliegen ist die Schwerkraft der Feind. 58 Kilo bringt er mit einer Größe von 1,73 Metern auf die Waage.

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Lichter blinken, Flugzeuge fahren über das Rollfeld, warten auf ihren Start. Weiter hinten befindet sich eine große Halle, in der sich mehrere Personen in gelben Warnwesten tummeln –  um sie herum zahlreiche Flieger. Am einen Ende der Halle ist das  Klirren von Werkzeug zu hören, einzelne Schrauben fallen zu Boden. Ein lautes Geräusch unterbricht das geschäftige Treiben.

Das Rauschen von Turbinen wird immer lauter. Menschen in Warnwesten geben sich Zeichen, lotsen den neuen Privatjet auf seinen Platz. Leiter, Werkzeugkasten, Kabel – die Arbeit ruft.

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Jedes Mal, wenn ein neuer Flieger in die Halle kommt, ist es immer wieder aufs Neue spannend für Sarah. An den Privatjets, die am Stuttgarter Flughafen landen, kümmert sie sich um Reparaturen und Wartungen. Zwischen Werkzeugkasten, Triebwerken und Motoren fühlt sie sich wohl. Langweilig wird es nie, denn oftmals warten Aufgaben auf die 25-jährige, die sie zuvor noch nie bearbeiten musste.

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Das Gefühl von Schwerelosigkeit und Freiheit –
das hat Sarah nur, wenn sie hoch oben über den Dächern der Stadt fliegt. Über Einsätze außerhalb, zu denen sie mitfliegen kann, freut sie sich deshalb besonders. Bei Kontrollflügen sitzt Sarah mit im Cockpit. Die Flüge und Technik, das ist für Sarah das Faszinierende.

Obwohl ihre Familie ihr immer wieder vorschlägt, den Pilotenschein zu machen, besitzt Sarah ihn bis heute nicht. Teuer sei er und die Möglichkeit, in einem Flugzeug zu sitzen und die Natur von oben zu sehen, die habe sie ja auch so. In der Luft vergisst Sarah den Alltag, ist in einer ganz anderen Welt.

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An Flugzeugen rumbasteln – klingt nicht nach einem typischen Frauenberuf. Durch ein Praktikum bei der Bundeswehr in der achten Klasse entdeckte Sarah ihre Leidenschaft. Damals durfte sie an Hubschraubern arbeiten und merkte schnell, dass sie Spaß daran hat. Nachdem sie ihr Fachabitur mit dem Schwerpunkt Maschinenbau abgeschlossen hatte, entschied sie sich für eine Ausbildung. Beim Würth-Privatflughafen in Schwäbisch Hall erlernte Sarah den Beruf der Fluggerätemechanikerin. Heute arbeitet sie am Flughafen in Stuttgart.

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Halb vier. Eine kleine Wiese direkt neben dem Cannstatter Wasen. Hohe Bäume und ein Gitterzaun grenzen die Lichtung ein. Wo zu Zeiten des Frühlingsfestes blinkende Lichter zu sehen sind und lautes Geschrei zu hören ist, herrscht jetzt vollkommene Stille. Es ist kalt, der Boden ist mit Frost bedeckt. Unter den Füßen knistert das gefrorene Gras. Einzig das Flutlicht erhellt den düsteren Platz, auf dem zwei Ballons bereit stehen.

Container, Körbe, Sandsäcke  und ein großes Fass mit Wasserstoff sind im Halbdunkeln zu erkennen. Als sich schließlich wenige Leute auf den bevorstehenden Tag vorbereiten und die Vögel anfangen zu zwitschern, ist das Rauschen von strömendem Gas zu hören.

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Abheben, hoch oben in der Luft schweben  – aus Bens Leben ist das Ballonfahren nicht wegzudenken. Im Korb stehen, die Landschaft ohne eine Scheibe vor dem Gesicht in aller Ruhe zu genießen, das ist für ihn das Faszinierende.

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Das Ballonfahren liegt Ben in den Genen: Sein Großvater gründete die Ballonsportgruppe Stuttgart mit. Auch Bens Vater fährt begeistert Ballon. Bei seiner allerersten Fahrt im Jugendlager der Ballonfahrer konnte der 5-Jährige Ben nicht einmal über den Korbrand schauen. Ihm wurde erzählt, dass die Bojen, die unter ihm im Rhein zu sehen waren, in Wirklichkeit U-Boote wären.

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Ben studiert Energiewirtschaft in Ulm. Für seine Leidenschaft Ballonfahren fährt er trotzdem regelmäßig nach Stuttgart zur Ballonsportgruppe. Im Schnitt fährt Ben jeden dritten Tag. Eine Fahrt kann bis zu 11 Stunden dauern. Deutschland hat er bis zu den Alpen bereits weitgehend von der Luft aus erkundet. Bei seiner zweihundertsten Fahrt hat er aufgehört zu zählen.

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Sheva Hosseini-Khorassani. Fliegt am liebsten nach Irland.
Aline Spantig.
Ist neulich über einen Weidenzaun geflogen.
Malin Zeuchner. Ist beflügelt, wenn sie shoppen geht.
Geraldine Nirschl. Verteilt gerne Flyer.
Irina Steck. Schlägt am liebsten zwei Fliegen mit einer Klappe.
Vivian Kuhn. Schwebt im siebten Himmel.
Günther. Ist aus der Gruppe geflogen.

Mit Dank an unsere Überflieger
Tim Heinrich | Sarah Friedrich | Ben Munz

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