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Einsatz auf vier Pfoten

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Toni gräbt nach Verschütteten. Hugo spielt in Schulen und Altersheimen. Ekima und Spike suchen Drogen. Aber nicht jeder Hund ist als Arbeitstier geeignet. Entscheidend ist vor allem sein Charakter und das Vertrauen zu seinem Herrchen  – denn Hund und Halter funktionieren nur im Team.

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Momentan bildet Thomas Heinfling seinen dritten Hund Toni bei der Hundestaffel Hochland zum Lawinenhund aus. Mit seiner dicken Unterwolle ist der Schäferhund für die Arbeit in Schnee und Kälte bestens gerüstet. Der Vierbeiner fühlt sich draußen bei Minusgraden wohler als in der warmen Stube. Als künftiger Lawinenhund muss Toni menschenfreundlich sein und einen ausgeprägten Spiel- und Beutetrieb besitzen.

"Die Partnerschaft zwischen Toni und mir funktioniert fast besser, als zwischen mir und meiner Frau. Er ist sehr wesensstark und motiviert. Er hat alle guten Eigenschaften für einen Lawinenhund. Er liebt den Schnee ohne Ende."

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Bist du einmal unter der eisigen Decke eingeschlossen, schwebst du in Lebensgefahr. Schnee dringt dir in die Nase, erdrückt dich und nimmt dir den Atem. Panik. Ohnmacht.

Die Hundestaffel trifft mit dem Hubschrauber ein. Rotorblätter wirbeln den Schnee auf. Lärm durchschneidet die Bergidylle. Das Rettungsteam lässt die Lawinenhunde los. Werden sie dich finden?

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Die Überlebenschance von Verunglückten ist in den ersten fünfzehn Minuten am größten. Die Einsatzkräfte können die Verschütteten meist nur noch tot bergen. Doch manche haben Glück. Vor 20 Jahren haben Thomas und sein damaliger Hund einen verunglückten Snowboarder auf der Zugspitze gerettet.


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Thomas ist seit seiner Jugend bei der Bergwacht Bayern. Er und seine Kameraden arbeiten ehrenamtlich. Bergretter wie sie müssen sich sicher in den Bergen bewegen können. Klettern und sehr gut Skifahren – auch abseits der Piste – gehören dazu.

Hauptberuflich ist Thomas Maler und Lackierer. Sein Piepser, den er immer bei sich trägt, ruft ihn zu Einsätzen. Doch bevor sein Hund Toni im Ernstfall eingesetzt werden kann, muss Thomas mit ihm erst einen Grundkurs und einen Aufbaulehrgang absolvieren.

Eine Lawinenübung führt die beiden auf die Hochalm in Garmisch-Partenkirchen. Auf 1700 Metern lernt Toni, wie er Menschen in Schneelöchern findet. Für die Zweibeiner ist das eine ernste Aufgabe, für die Vierbeiner ein Vergnügen: Lebenretten ist für sie ein Spiel.

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"Sie akzeptieren jeden, so wie er ist." Davon ist Hundetrainerin Ines Hinz fest überzeugt. Mit ihren Hunden Leo, Hugo und Hanna arbeitet Ines in Kindergärten, Schulen und Altersheimen. Jeden Donnerstag geht sie gemeinsam mit Hugo und Hanna in eine Inklusionsklasse im Schulzentrum Munderkingen. Gemeinsam zeigen sie den Kindern, wie man Regeln einhält und auf die Bedürfnisse der anderen achtet. Wenn die Kinder die Therapiebegleithunde streicheln und mit ihnen Kommandos üben, fördern sie gleichzeitig ihre Körperwahrnehmung und ihr Selbstvertrauen. Befindet sich ein Hund im gleichen Raum, sinkt die Herzfrequenz. Die Kinder sind ruhiger und aufmerksamer. Das nutzt Ines Hinz bei ihrer Arbeit. 

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Um Therapiebegleithund zu werden, müssen Hunde gesund und gerne mit fremden Menschen zusammen sein. Außerdem ist die Bindung und das Vertrauen zum Halter wichtig, der dem wuscheligen Vierbeiner als Anker Halt gibt.

Ines Hinz muss einschätzen können, wann es Hugo zu viel wird, zum Beispiel wenn Kinder zu aufgedreht sind oder ihn die Eindrücke überfordern. Zur Not verordnet sie ihm eine Zwangspause, was selten vorkommt. "Hugo hat ein fröhliches und witziges Wesen. Schon als Welpe habe ich ihn mit ins Altersheim genommen, wo er mit Begeisterung den Bewohnern den Ball gebracht hat." Schon damals haben ihm die vielen Menschen keine Angst gemacht.

Ines macht mit ihren Hunden auch Hausbesuche. "Prägend war für mich die Erfahrung mit einer jungen Frau. Am Anfang hatte sie einen Wortschatz von zwölf Wörtern. In der gemeinsamen Zeit hat sie allein für die Hunde und mich 16 neue Wörter gelernt. Sie freut sich jedes Mal, wenn wir kommen. Ihre Spastiken lassen nach, wenn die Hunde mit ihr im Bett liegen. Das hält selbst Tage danach noch an, sodass die Physiotherapie andere Übungen mit ihr machen kann."

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Wenn Hugo sein Therapiehund-Geschirr trägt, ist für ihn klar: Jetzt ist Arbeit angesagt. Er ist fokussiert und ganz im Arbeitsmodus. Zu Hause zieht Ines ihm das Geschirr sofort aus – für Hugo das Zeichen, dass er frei hat. Erst danach darf er wieder ohne Anleitung spielen und herumtoben.

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Ein Mensch hat fünf Millionen Riechzellen, Schäferhunde und Labradore wie Spike bis zu 220 Millionen. Mit ihren feinen Nasen und dem meist gut ausgeprägten Spiel- und Beutetrieb eignen sich diese Rassen ideal als Partner der Zollbeamten. Sie entdecken Drogen, Rausch- und Betäubungsmittel, wo der Mensch ohne Hilfsmittel versagen würde.

Hundeführer Stephan Fuchslocher hat Spike, gemeinsam mit Trainern, für die Suche an Personen ausgebildet. Heute kontrollieren die beiden in Form von Stichproben Reisende im Ankunftsterminal. Hat Spike unerlaubte Substanzen gefunden, erstarrt er. Diesen Vorgang nennt man in der Fachsprache passives Anzeigen.  

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Spike findet nur sehr selten Personen, die Drogen am Körper nach Deutschland schmuggeln wollen. Erfolgserlebnisse braucht der Labrador trotzdem: Stephan bittet deshalb ankommende Passagiere, etwas Marihuana, Opium oder sonstige Rauschmittel in ihre Taschen zu stecken. Manchmal findet er keinen Freiwilligen. Das schadet Spikes Motivation, weil er ohne Fund keine Belohnung erhält und die Lust an der Suche verlieren könnte. Das Spiel ist Spikes Belohnung – im Training wurde er an diesen Ablauf gewöhnt.

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Während Stephan mit Spike Personen absucht, kümmern sich Kollegin Susanne Attinger und ihre Schäferhündin Ekima um Koffer: Sie überprüfen stichprobenartig das Gepäck von ankommenden Reisenden aus der ganzen Welt. Ekima zeigt den Fund von Drogen und Rauschgift genau wie Spike passiv an. Im Gegensatz zu ihm ist sie nicht in der Personensuche ausgebildet. Schon in der Ausbildung werden die Hunde gezielt für ihre späteren Einsatzgebiete beim Zoll trainiert.

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Ekima und Spike gehören als Zollhunde dem Staat. Sie leben aber bei den Hundeführern – auch nach ihrem Ruhestand. Anfallende Haltungskosten finanziert zum Großteil der Staat. Die Ausbildung der Spürhunde und ihrer Halter an speziellen Hundeschulen dauert ungefähr eineinhalb Jahre und kostet um die 20.000 Euro. Viele der Hunde kommen direkt vom Züchter. Hundetrainer des Zolls beurteilen die Eignung der Junghunde beim Züchter vor Ort. Im Idealfall machen sie das zusammen mit dem zukünftigen Hundeführer. Aktuell arbeiten am Flughafen Stuttgart für den Zoll sechs Spürhunde. Sie alle haben ihre eigenen Fachgebiete. Die tägliche Arbeit ist gleichzeitig Training und Auslastung für die Hunde. Reinen Familienhunden fehlt oft die geistige Auslastung, immerhin hat sich der Hund an der Seite des Menschen zum Arbeitstier entwickelt. Nur Gassi gehen reicht nicht: Abwechslungsreiche Spiele, Aufgaben lösen, Kommandos befolgen und die Körpersprache des Halters verstehen fördern die Intelligenz des Vierbeiners.

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Eine Multimedia-Reportage von

Nils Kraft
Elena Menstell
Katrin Nöbauer
Elisa Oberst
Jannika Quaas
Robin Weber


Mit Dank an

Thomas Heinfling mit Toni, Lawinenhundestaffel Hochland | Ines Hinz mit Hugo, Therapiehundezentrum PARA-dogs & Schulzentrum Munderkingen | Susanne Attinger mit Ekima und Stephan Fuchslocher mit Spike, Zoll Stuttgart

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