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Auf der Jagd

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Plattgedrückt.

Es handelt sich um Wildschaden. Nach dem Jagdgesetz zählen dazu alle landwirtschaftlichen Schäden, die durch die verschiedensten Wildarten verursacht werden. Zerstörte Felder und Grünflächen sorgen bei Bauern und Grundbesitzern für Frust und hohe Gewinneinbußen. Allein in Bayern entsteht so ein jährlicher Schaden in Millionenhöhe.

Doch wer sind die Verdächtigen?

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Durch milde Winter steigt die Population von Wildschweinen, dem sogenannten Schwarzwild, seit mehreren Jahren an. Mehr Wildschweine bedeuten mehr Probleme für die Bauern. Neben dem Rotwild sind sie für die größten Schäden verantwortlich.

Eigentlich gibt es im Wald genug Nahrung, denn das Wildschwein ist ein Allesfresser. Doch für frischen Weizen, Mais oder Kartoffeln traut es sich auf die Felder unweit der Wälder. Unter Jägern gilt Schwarzwild als besonders schlau, von "dummer Sau" kann also keine Rede sein.

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In deutschen Wäldern ist das Rehwild weit verbreitet und je nach Jahreszeit unterschiedlich gefärbt. Im Sommer zeigt es sich in rotbraunem Fell, im Winter ist es graubraun. Rehe sind Wiederkäuer, zu ihren Leibspeisen zählen Gräser, Beeren und Kräuter. Zum Ärger vieler Bauern treibt es sich trotzdem gerne in umliegenden Feldern herum.




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Das Rotwild ist die größte einheimische Tierart in Deutschland. Einjährige Hirsche, deren Geweih sich gerade erst bildet, werden Schmalspießer genannt. Weibchen bilden gar kein Geweih aus, weshalb sie oft mit Rehen verwechselt werden. Das Rotwild ernährt sich neben Gräsern, jungen Bäumen und Rinde auch von dem, was auf Feldern wächst. Durch besonders ausgeprägte Instinkte erkennt es Menschen schnell an Geräuschen und Gerüchen.  In der Vergangenheit wurde das stolze Tier oft geschont - zum Nachteil mancher Bauern, deren Bäume und Felder beschädigt wurden.

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Seit 2012 entscheiden Grundstückseigentümer selbständig ob und wie auf ihrem Land gejagt wird. Entschließt man sich dazu das Gebiet als Jagdrevier freizugeben, muss man sich in einer Jagdgenossenschaft organisieren.
Denn in Deutschland ist es Einzelpersonen verboten, auf kleinen Flächen zu jagen, weshalb sich mehrere Bauern zusammenschließen. Diese beauftragen Jäger ihren Grund weidmännisch –also nach Jägerkodex- zu betreuen, um so gegen Wildschaden vorzugehen.
In sogenannten Pachtverträgen zwischen Landbesitzern und Jägern, wird festgehalten, wer auf welchem Gebiet jagen darf.
 Der Jäger erhält die Rechte am erlegten Wild und darf über die Mitverpachtung bestimmen. Er muss allerdings die Kosten für Futter und jagdliche Einrichtungen, wie Hochstände, übernehmen. Auch die durch Wildschäden verursachten Kosten, fallen ihm zur Last.

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Bereits tagsüber schießt Wolfram für seinen Beruf. Allerdings keine Kugeln, sondern Fotos. Der Nürnberger Fotograf ist die meiste Zeit hinter der Kamera um Geld für seine Familie zu verdienen. Als Jäger verdient Wolfram nichts. Trotzdem ist es für ihn mehr als ein Hobby, denn ein gewisses Maß an Bereitschaft gehört dazu: Felder und Ernte können in Gefahr sein oder angefahrenes Wild den Verkehr gefährden. Dann muss er vor Ort sein, denn ein Jäger kann für die Folgeschäden verantwortlich gemacht werden.

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Vor 32 Jahren ging Wolfram das erste Mal zur Jagd. Damit stieg der 48-Jährige in die Fußstapfen seines Vaters, was er sich als Kind überhaupt nicht vorstellen konnte.

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Jagdgebiet, in dem Wild gehegt und gejagt wird.

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Wolfram hat Glück, sein Gehege ist nur wenige Minuten von seinem Wohnsitz in der Oberpfalz entfernt.

Bleiben Sie dran, um den Jäger auf seinem Weg ins Jagdgebiet zu begleiten. Scrollen Sie weiter, um mehr über die Jagd zu erfahren.


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374.084 JägerInnen gab es 2015 in Deutschland.
Tendenz steigend.
Jäger kann sich nennen, wer erfolgreich seinen Jagdschein bestanden hat.

Alle 2,5 Minuten passiert ein Wildunfall.
Diese Tiere zu bergen und zu entsorgen - auch Aufgabe des Jägers. Ohne die Jagd wäre die Zahl der Unfalltoten wesentlich höher.

3-8 Jäger sterben jedes Jahr bei Jagdunfällen.
Durch Treffern von "schusshitzigen" Mitjägern, aber auch durch einstürzende Hochsitze, vergeht kein Jahr ohne toten Jäger.

11% der Jäger nehmen am regelmäßigen Schiesstraining teil.
Die restlichen 89% nutzen die Freiwilligkeit des Trainings aus. Fachleute verlangen schon lange eine Verpflichtung um Unfälle zu vermeiden.

Die Kosten für einen Jagdschein belaufen sich auf etwa 2.500 Euro
Die Ausbildung besteht aus einem theoretischen Teil, einer Schießausbildung und einer Prüfung.

4.340 Euro gibt der Durchnittsjäger jährlich für die Jagd aus.
Die höchsten Kosten fallen dabei für Pacht und Ausrüstung an.




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Genaue Inspektion des Wilds aus der Entfernung, vor einem eventuellen Schuss. Dies ist wichtig um die Art, das Alter, das Geschlecht und den Zustand zu erkennen. Faktoren, die darüber entscheiden, ob ein Abschuss erlaubt ist.

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Hightech im Wald - Die Jagdausrüstung

Für die effektive Jagd benötigt Wolfram eine Ausrüstung, auf die er sich zu einhundert Prozent verlassen kann. Neben der obligatorischen Jagdwaffe, besitzt er noch weitere Geräte, die seine Jagd erleichtern.

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Feldbegehung.

Wolfram inspiziert die Weizenfelder, um den Weg des Wildes nachzuvollziehen und so den besten Hochsitz für die Jagd auszuwählen.

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Dem Wild auf der Spur

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Gruß der Jäger untereinander, Wunsch für viel Erfolg bei der Jagd und Glückwunsch bei Jagderfolg. Als Antwort erhält man ein 'Waidmannsdank'.

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...kann die Jagd beginnen. Wolfram erklimmt den Hochsitz und bezieht Posten. Jetzt heißt es abwarten, einen kühlen Kopf bewahren und im richtigen Moment abdrücken.

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Es gibt für alles eine App, auch für das Jagen. Mit ihr kann man den perfekten Jagdzeitpunkt erkennen und seine Sammlung an erlegten Tieren präsentieren. Für Wolfram sagt die App heute kein Jagdglück voraus.

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Suchen.

Bereits auf dem Weg zum Hochsitz muss Wolfram immer wieder das Weizenfeld nach Wild absuchen, um nicht schon bei der Ankunft die Beute zu verschrecken.

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Schießen allein genügt nicht - treffen muss man! So lautet jedenfalls eine Jägerweisheit. Doch ein Tier aus bis zu 200 Metern Entfernung exakt mit einem einzigen Schuss niederzustrecken, erfordert höchste Präzisionsarbeit.

Die Munition spielt dabei eine wichtige Rolle. Bleifrei oder nicht - hier gehen die Meinungen auseinander. Dabei kommt es weniger auf das Material an, entscheidend ist vielmehr die Konstruktion.

Mit 1.500 Joule muss das Geschoss das Wild treffen, damit es die ersten 15 Zentimetern im Körper durchdringen kann und schließlich für einen Ausschuss sorgt.
 
Die Fluchtstrecke bleibt dann im Schnitt unter 30 Metern - für den Jäger eine Distanz, in der er das Tier ohne Probleme findet.

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Nach langem Warten in völliger Stille gibt es den ersten Wildkontakt. Ein Rehbock treibt eine Rehgais auf das Feld. Diese ist dadurch so abgelenkt, dass sie dem Jäger auf weniger als 10 Meter in das Visier des Nachtsichtgerätes läuft.

Für Rehe gibt es allerdings keine Nachtabschusserlaubnis. Sie bleibt verschont.


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Wolfram hat vom Hochsitz aus noch immer nichts gesichtet, auf dass er schießen will. 
Das Wild ist nicht besonders aktiv und bleibt in den Wäldern.
Hatte die Jagd-App vielleicht doch Recht? 





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Geräusch, welches der Einschlag des Projektils in den Wildkörper verursacht. Der Kugelschlag kann bei einer Schussentfernung unter 100m oft nicht vernommen werden, da die Ohren des Schützen durch den Schussknall noch kurzzeitig betäubt sind. Personen, die sich auf der entgegengesetzten Seite des Schützen befinden können den Kugelschlag jedoch klar hören.
 


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Anlegen.

Nach Stunden des Nichts muss es jetzt ganz schnell gehen.
 

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Abgedrückt.

Nach dem ohrenbetäubenden Schuss blickt Wolfram durch sein Zielfernrohr. Fieberhaft sucht er die Umgebung ab. Da das Wild zu nah stand, um den Kugelschlag zu hören, kann er sich nicht sicher sein, ob er getroffen hat.

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Drücke Start und gehe mit Wolfram auf die Suche.

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Bergen.

Wolfram verlässt den Hochsitz um das Feld abzusuchen und das Tier zu bergen.
Das Schlimmste für einen Jäger ist, wenn ein Tier nur angeschossen wurde und schwer verletzt in den Wald flüchtet.

 



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Der meistens tödliche und von Jägern favorisierte Schuss auf das Wild. Bei einem Kammerschuss ist der Ein- und Ausschuss hinter dem Schulterblatt und zerstört dabei lebenswichtige Organe wie Herz oder Lunge. 

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Anpacken.


Ein sauberer Kammerschuss brachte das stolze Tier zu Fall. Unser Reporter muss beim Verladen helfen, denn im Schnitt wiegt Rotwild 110 Kilogramm. Alleine ist ein solches Gewicht nur mit Verletzungsrisiko oder Hilfsmitteln zu heben.




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Nachtexpress.
 
Das Wild war schnell tot. Genauso schnell musste es gepackt und auf den Anhänger geladen werden. Dann beginnt auch schon die nächtliche Fahrt ins Schlachthaus, denn mit der Verarbeitung des Tieres muss unverzüglich begonnen werden.

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Ein gestrecktes Stück (getötetes Wild) ausweiden. Dies ist wichtig, damit der Kadaver schnell auskühlt und das Wildbret (Fleisch beim Wild) nicht verdirbt.

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Ausbluten.

Das Schlacht- und Kühlhaus hat der Jagdpächter angemietet. Zugang haben die 8 Jäger des Geheges.

Hier wird das Wild aufgebrochen und zum ausbluten aufgehängt, bevor es in einen Kühlraum kommt.


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Durchschuss.


Wolfram zeigt, wo das Projektil den Brustkurb des Hirschs durchschlug. Der Schuss zerstörte die Lunge.

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Ein Indianer verwertet ein erlegtes Tier komplett. Innereien wurden verzehrt und selbst für den Schädel fand sich eine Verwendung. Sieht das bei unserem Jäger anders aus?

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Augen auf.

Diese Bilder gehören zum Fleischkonsum dazu. 
Nur wenige befassen sich mit dem Thema, trotzdem verzehren die Deutschen jährlich rund 60 Kilogramm Fleisch pro Kopf. Viel zu viel, laut der Tierschutzorganisation WWF. Denn weltweit wird 4/5 der landwirtschaftlich genutzten Fläche allein für Tierhaltung beansprucht.
Wolframs Schmalspießer zählt zu der besseren Sorte von Fleisch, da es aus der Region stammt und nachhaltig gejagt worden ist.
 

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Eine Multimedia-Reportage von:

Felix Hartmann | Marvin Graewert | Fenja Fecht
David Gohlke | Marius Kollbacher
 

Einen besonderen Dank an unseren Jäger Wolfram.

Waidmannsheil!


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